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Klein, aber oho – Entdecken Sie das kleinste Bundesland Deutschlands, das Saarland

Im Westen Deutschlands gelegen, grenzt das Saarland an Luxemburg und Frankreich. Mit ca. 2600 km² ist es das kleinste Flächenbundesland; nur die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen sind kleiner. Aufgrund der grenznahen Lage gibt es viele historische und wirtschaftliche Verbindungen zu französischen Lothringen, dessen Hauptstadt Metz nur eine Autostunde entfernt liegt.

Im Norden wird das Saarland durch die Ausläufer des Hunsrücks begrenzt, im Osten durch den Pfälzerwald und im Südosten durch die Vogesen. Eine abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft mit vielen Wasserläufen und ausgedehnten Laubwäldern prägt das Landschaftsbild. Die Saar gehört zu den reizvollsten Flüssen Deutschlands. Mit der Völklinger Hütte, die in den 1980er Jahren stillgelegt wurde, war das Saarland einst ein bedeutender Stahl-Standort.

Das Saarland bietet für Entdeckungstouren ein abwechslungsreiches Angebot an historischen Stätten, Industriekultur und landschaftlichen Attraktionen.
Wir haben für Sie fünf unterschiedliche Entdeckungstouren zusammengestellt und laden Sie ein, die Vielfalt des Saarlandes zu erkunden!

Die Saarschleife bei Mettlach – das Natur-Highlight des Saarlandes

Wandern, staunen, entdecken und relaxen – das alles bietet die Saarschleife an einem Tag. Im Ort Orscholz beginnt die Entdeckungstour. Hier gibt es gleich zwei einzigartige Aussichtspunkte mit einem unvergesslichen Panoramablick auf die Saarschleife. Der Aussichtspunkt Cloef bietet bereits eine herrliche Sicht auf die Saar. Wer höher hinaus möchte, kann ein Ticket für den 1250 Meter langen Baumwipfelpfad kaufen und das ultimative Saarschleifen-Panorama-Erlebnis vom Aussichtsturm hoch über den Baumwipfeln genießen. Der Baumwipfelpfad ist barrierefrei.

Danach geht es zu Fuß bergab durch den Wald ans Ufer der Saar. Apropos Wald: Im Herbst färben sich die Laubwälder bunt und hüllen die Landschaft in einen wahren Farbenrausch, der nicht nur Fotografenherzen höherschlagen lässt. Für den Abstieg bis zum Bootsverleih benötigt man etwa 45 Minuten. Hier hat man die Möglichkeit, ein kleines, führerscheinfreies Boot zu mieten und die Saar in beschaulichem Tempo zu erkunden. Alternativ kann man die Saarfähre Welles nutzen und sich ans andere Ufer schippern lassen. Nach einem 1,5 Kilometer langen Spaziergang erreicht man dort die Burg Montclair, wo man sich nach der Burgbesichtigung im Bistro oder Biergarten für den Rückweg stärken kann.

Wenn man früh genug zurück am Parkplatz ist, kann man sich überlegen, noch nach Mettlach zu fahren und in der Fundgrube der berühmten Porzellan-Manufaktur Villeroy & Boch ein edles Reiseandenken für den heimischen Geschirrschrank zu erwerben.
saarschleife mettlach saarland

Erleben Sie Industriegeschichte zum Anfassen in der Völklinger Hütte

Die Völklinger Eisenhütte bietet ein echtes Kontrastprogramm zum romantischen Naturgenuss an der Saarschleife und ist das ideale Freizeitziel für Tage mit schlechtem Wetter. Hier wurde Industriegeschichte geschrieben, bis 1986 das Feuer in den Hochöfen der Eisen- und Stahlschmiede endgültig erlosch. Wo in Spitzenzeiten bis zu 8500 Arbeiter Stahl produzierten, entstand ab den 1990er Jahren ein einzigartiges Industriedenkmal.
Das vollständig erhaltene Eisenwerk kann nicht nur besichtigt werden – mehr noch: In der Erlebniswelt Ferrodrom kann man aktiv in die Technikwelt und die Funktionsweise eines Hüttenwerks eintauchen. Der Science Park bietet – pädagogisch aufbereitet – viele Mitmach-Stationen für Kinder und Erwachsene. Spielerisch entdeckt man hier beispielsweise die faszinierende Welt des Magnetismus oder beobachtet mit dem Mikroskop hautnah, wie Eisen rostet. Gönnen Sie sich diese Gelegenheit, Einblicke in eine Welt zu erhalten, die einem normalerweise verschlossen bleibt!
volklinger hutte saarland

Tauchen Sie ein in die Geschichte der Festung Homburg und erkunden Sie Europas größte Bundsandsteinhöhlen

Oben Landesgeschichte, unten Erdgeschichte – so könnte das Motto dieser Erlebnistour lauten. Diese Tour startet in der beschaulichen Altstadt der Universitätsstadt Homburg. Auf vier Kilometern und über 90 Höhenmeter geht es zunächst zur Burgruine der Hohenburg auf dem 324 Meter hohen Schlossberg. Vom 12. bis zum 15. Jahrhundert war die Burg der Sitz der Grafen von Homburg. Im 17. Jahrhundert wurden die Anlagen vom französischen Festungsbaumeister Vauban erweitert. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Burg geschleift und diente danach als Steinbruch. Ab 1981 wurden die Reste der Anlage freigelegt und teilweise restauriert. Hoch über der Stadt genießt man beim Rundgang über das Gelände einen herrlichen Ausblick nach allen Seiten. Der Landschaftsgenuss wird durch zahlreiche Infotafeln zur Landes- und Baugeschichte bereichert.

Die Schlossberghöhlen

Auf dem Rückweg wartet noch eine einzigartige Attraktion: die Schlossberghöhlen. Hierbei handelt es sich nicht um natürliche Höhlen, sondern um ein Bergwerk, in dem ab dem 17. Jahrhundert Quarzsand abgebaut wurde. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Höhlen geschlossen, gerieten in Vergessenheit und wurden erst 1932 wiederentdeckt. Im Zweiten Weltkrieg dienten die Schlossberghöhlen als Luftschutzbunker. Das Besondere an den Höhlen ist der Bundsandstein, der in roten und gelben Farbtönen leuchtet. Drei der insgesamt zwölf Etagen des Bergwerks können besichtigt werden. Die labyrinthischen Gänge der miteinander verbundenen Stollen wirken mit ihrem Farbspiel magisch und geheimnisvoll. Man kann in den Sandsteinwänden sogar noch Abbauspuren erkennen.
Wer die Höhlen besichtigt, sollte daran denken, dass dort ganzjährig eine Temperatur von nur 10 °C herrscht – eine warme Jacke und feste Schuhe sind daher dringend empfohlen.
saar homburg festung

Traumschleife Der Bietzerberger zwischen Merzig und Dillingen

Diese 19 Kilometer lange Tagestour mit insgesamt 400 Höhenmetern verspricht einen abwechslungsreichen Wandertag, garniert mit schönen Ausblicken ins benachbarte Frankreich und zur Saarschleife. Verschlungene, romantisch plätschernde Bachläufe begleiten den Weg durch schattige Laubwälder und teilweise offenes Gelände mit blühenden Wiesen und bunten Feldern.

Auf dem Weg begegnet man der wechselvollen Geschichte des Saarlandes. Im Zweiten Weltkrieg wurden hier Bunkeranlagen des sogenannten Westwalls errichtet, von denen noch einige Überreste zu sehen sind. Die blühenden Streuobstwiesen an den Hängen des Bietzerbergs bringen einen jedoch schnell auf andere Gedanken. Der leichte Anstieg auf den Saarlouiser Berg wird mit einem der schönsten Aussichtspunkte des gesamten Saarlandes belohnt. Danach geht es weiter auf den Naturerlebnispfad WilderWaldWeg. Über Holzstege und unbefestigte Waldwege führt die Route an den Waldrand, wo im Frühsommer Orchideen zu entdecken sind.
saar bietzeberger
Frische Waldluft und Wandern machen hungrig. Ein typisches Gericht des Saarlandes ist Dibbelabbes. Leider ist dieser deftige Hausmannskost-Klassiker aus Kartoffeln, Lauch, Speck und Lyoner nicht oft auf den Speisekarten zu finden.

Wir wünschen guten Appetit und viel Spaß im Saarland!

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