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Die Eifel – ein Nationalpark zwischen Ritterburgen, Rennwagen und Reben 

 
Die Eifel ist eine Mittelgebirgslandschaft zwischen dem Rhein und der belgischen Grenze. Das Moseltal bildet den südlichen Rand, die Linie Aachen – Köln den nördlichen Rand. Landschaftsprägend ist im Nordwesten das Hohe Venn, ein Moor- und Heidegebiet, das zu großen Teilen bereits auf belgischem Staatsgebiet liegt. Im Osten dominieren ausgedehnte Wälder, Flüsse und Seen die Landschaft des Nationalparks Eifel. In der südlich gelegenen Vulkaneifel gibt es die geheimnisvollen „blauen Augen“ der Eifel zu entdecken. Den südlichen Abschluss bilden die Weinberge an den Hängen der Mosel. Und dazwischen gibt es Fachwerkstädtchen und Burgen zu entdecken.
 
Wir haben ein paar Entdecker-Touren durch die verschiedenen Gegenden der Eifel zusammengestellt. Lassen Sie sich überraschen von der Vielfalt und dem Erlebnispotential dieser Region.

Im Nationalpark Eifel gibt es vielfältige Wandermöglichkeiten – auch barrierefreie Touren

Wasser, Wälder, wilde Tiere – so könnte das Programm des Nationalparks Eifel lauten. Hier wird die Natur sich selbst überlassen, ohne Eingriffe des Menschen. Pflanzen und Tiere dürfen sich frei entwickeln, und nach Stürmen wird nicht aufgeräumt; das Bruchholz bleibt einfach liegen – das ist das Konzept. Im „Wilden Kermeter“, einem Waldgebiet, das an den Urftsee und den Rursee grenzt, kommen noch zwei weitere Aspekte hinzu: Das Gebiet ist durch öffentliche Busverbindungen gut erschlossen, und der „Wilde Weg“ ist seit 2014 barrierefrei, das heißt, bestimmte Wege sind für Menschen mit körperlichen Einschränkungen geeignet.

Die verschiedenen Wanderwege durch die majestätischen Buchenwälder können miteinander verbunden und kombiniert werden. Am Ufer der Urfttalsperre oder am Aussichtspunkt Hirschley, wo man über den Urftsee blicken kann, bietet sich eine kleine Rast an. Auf der Webseite des Nationalparks Eifel finden Sie alle wichtigen Informationen zum Wegenetz sowie zu den Routen und Fahrplänen der öffentlichen Verkehrsmittel.
nationalpark eifel
nationalpark eifel

Was steht in den Sternen? In der Eiffel können Sie es vielleicht erfahren!

In Großstädten und Ballungsräumen sehen wir den Sternenhimmel aus verschiedenen Gründen nur noch sehr eingeschränkt. Luftverschmutzung und Streulicht der künstlichen Lichtquellen unserer Zivilisation sind der Grund dafür. Aber dort, wo das Land weniger dicht oder gar nicht besiedelt ist, hat man einen klaren Blick auf den nächtlichen Sternenhimmel. Im Nationalpark Eifel wird die nächtliche Dunkelheit geschützt, auch und vor allem, um viele sensible Tierarten vor Störungen zu bewahren.
 
Unter dem Motto „Licht aus. Himmel an.“ Wurden in der Eifel 10 sogenannte „SternenBlicke“ eingerichtet, das sind einfach zu erreichende Orte, die besonders gut für die Beobachtung des Nachhimmels geeignet sind. Über die Webseite des Nationalparks Eifel können Einzel- oder Gruppenführungen gebucht werden. Aber man kann sich auch jederzeit auf eigene Faust dort einfinden und die Milchstraße  oder die Sternschuppen der Perseiden im August bewundern.

Über 140 Burgen gibt es in der Eifel, aber eine ist ganz besonders: die Burg Eltz

Die Burg Eltz in der südlichen Eifel ist ein ikonisches Bauwerk, das über alle typischen Merkmale einer klassischen Ritterburg verfügt: viele Türme, wehrhafte Zinnen, Brücke, wuchtige Mauern und eine lange, traditionsreiche, über 900-jährige Geschichte. Sie ist Sinnbild für das deutsche Mittelalter und war von 1961 bis 1995 auf der 500 DM-Banknote abgebildet. Seit Beginn des 12. Jahrhunderts befindet sich die Burg übrigens durchgehend im Besitz der gleichnamigen Familie. Eine Besichtigung der Burg ist allerdings nur vom 1. April bis zum 1. November möglich.
Es empfiehlt sich entweder eine Wanderung durch den herbstlich gefärbten Mischwald vom Parkplatz „Müdener Berg“ ca. 2 km südlich der Burg oder der kurze Fußweg vom nördlichen Parkplatz aus. Der Weg ist zwar nicht sehr lang, aber doch steil. Dafür wird man mit einem herrlichen Panoramablick auf die Burg belohnt.
burg eltz im eifel

Die berühmten „blauen Augen“ der Eifel…

…die gehören nicht etwa einer hübschen Märchengestalt! Der Begriff „blaue Augen“ bezeichnet die sogenannten Maare in der Vulkan-Eifel. Maare entstanden vor tausenden von Jahre durch vulkanische Aktivitäten. Dabei bildeten sich Vulkantrichter, die nach dem Erlöschen des Vulkans einbrachen und sich nach und nach mit Wasser füllten. Einige der Maare sind im Lauf der Zeit zu Mooren geworden oder komplett verlandet. Die Maare, die heute noch mit ihrem tiefblauen Wasser wie blaue Augen aussehen, sind beliebte Ausflugsziele. In vielen Fällen sind sie mit allen Annehmlichkeiten eines Strandbades ausgestattet, wie beispielweise das Pulvermaar, das Gmündener Maar oder das Schalkenmehrener Maar. 
 
Vielleicht ist ein gemütlicher Tag an einem der Maare das Richtige, um nach dem Besuch des Nürburgrings – egal ob Rennsportereignis oder Rockkonzert – auszuspannen und die Ruhe zu genießen. Denn die berühmte Forme-1-Rennstrecke, an der auch legendäre Rockkonzerte stattfinden, ist nicht weit entfernt.
maare in der vulkan eifel

Der Gegensatz zur rasanten Rennstrecke: Entschleunigung auf dem Fernwanderweg durch die Eifel

Auf 15 Etappen mit einer Gesamtlänge von 313 km kann man alle Facetten der Eifel zwischen Aachen und Trier intensiv erleben: Moor- und Heidelandschaften, felsige Flusstäler mit Stauseen und die Maare der Vulkaneifel bis zu den Weinbergen an der Mosel.
 
Wie haben die 12. Etappe von Manderscheid nach Himmerod ausgesucht. Für die ca. 19 km lange Etappe mit 500 Höhenmetern werden ca. 5,5 Stunden Gehzeit veranschlagt. Mit Rast und Besichtigungen kann man dann einen ganzen Tag auf dieser Etappe verbringen. Die Wanderung beginnt bei den Ruinen der Manderscheider Burgen, von wo aus man einen herrlichen Blick in die Landschaft hat. Der weitere Weg führt bergauf und bergab durch das enge Tal der Lieser, die sich an den schroffen Felsen entlangschlängelt. Wenn der Herbst die Laubwälder bunt färbt, ist die schönste Jahreszeit für diese Wanderung. Mehrere Schutzhütten entlang der Strecke bieten die Möglichkeit für eine Picknickpause. Wenn man am Ende der Wanderung aus dem Eifelwald herausstritt, sieht man das Etappenziel, die 1135 von Bernhard von Clairvaux gegründete Zisterzienser-Abtei Himmerod. In der Klosterschenke kann man sich belohnen für die teilweise anspruchsvollen 19 Wanderkilometer.

Eine Radtour entlang der Mosel von Traben-Trarbach bis Zell – 42 Genuss-Kilometer

 
Für die ca. 43 km von Traben-Trarbach nach Zell und zurück benötigt man ungefähr 2,5 Stunden reine Fahrzeit. Der Höhenunterschied beträgt 320 m. Aber diese Radtour sollte man nicht als Trainingsstrecke verstehen, sondern als Genuss-Tour. Und dazu gehört das Verweilen an pittoresken Aussichtspunkten. Neben den optischen Highlights gibt es an der Route zahlreiche kulinarische Höhepunkte, die es wert sind, entdeckt zu werden. 
Start- und Zielpunkt ist Traben-Trarbach, das malerisch in einer Moselschleife liegt. Die beiden Stadtteile werden durch die Moselbrücke verbunden, an deren Südende das Wahrzeichen der Stadt steht, das Brückentor. Linksseitig der Model geht es dann in Richtung Zell, vorbei am Sporthafen und der Schleuse Enkirch. Wer das erste Mal an einem schiffbaren Fluss unterwegs ist, der sollte die Gelegenheit nutzen und beim Schleusenvorgang zusehen. Auf den nächsten Kilometern begleiten Weinberge den Radweg, deren Ertrag man im nächsten Ort genießen kann, immer mit Blick auf die Mosel und die Weinberge auf der gegenüberliegenden Flussseite. Dann kommt die erste von zwei großen Flussschleifen. Der Radweg führt unterhalb der 92 Bögen des beeindruckenden Pündericher Eisenbahnviadukts entlang. Und kaum ist die erste Schleife zu Ende, macht die Mosel die nächste Schleife in die andere Richtung rund um den Ort Zell. Kurz hinter Zell erreicht man das Zwischenziel dieser Radtour, den Prinzenkopfturm, einen 27 m hohen Aussichtsturm. Egal in welche Richtung man blickt, überall sieht man die Mosel – ein einmaliges Panoramaerlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
radtour eifel und weinberge entland der mosel
Der Rückweg führt über die Doppelstockbrücke bei Bullay und dann am anderen Ufer zurück nach Traben-Trarbach. Bei Enkirch nimmt man die Fähre und wechselt wieder auf die  andere Seite der Mosel. Der Endpunkt der Etappe in Traben-Trarbach ist nun nicht mehr weit.

Trier, die älteste Stadt Deutschlands

Das vor über 2000 Jahren als Augusta Treverorum gegründete Trier gilt als die älteste Stadt Deutschlands. Von Trier aus regierten die römischen Kaiser den gesamten nordwestlichen Bereich des römischen Reiches. Von der Bedeutung Triers in der Antike zeugen noch heute bedeutenden römische Baudenkmäler wie das Amphitheater, die Thermen, die Konstantinbasilika sowie die Porta Nigra. 
Absolut beeindruckend ist die Domkirche St. Peter, die älteste Bischofskirche Deutschlands, aufgrund ihrer Maße mit 112 m Länge und 42 m Breite.
 
Trier ist auch bekannt als die Geburtsstadt von Karl Marx, dem einflussreichen Vordenker des Sozialismus und Kommunismus. 
 
Einen herrlichen Überblick über die Stadt Trier und die Mosel, die hier die Stadt in einem weiten Bogen umfließt, verschafft man sich am besten auf dem Petrisberg, der besonders bei Sonnenuntergang von Romantikern besucht wird. Deshalb wird der Petrisberg im Volksmund auch „Knutschkurve“ genannt.
platz in trier in der eifel

Romantischer Altstadtbummel durch die Fachwerkstadt Monschau

Mehr Idylle als in Monschau geht eigentlich nicht! Das Flüsschen Rur windet sich durch das Tal und die historischen Fachwerkhäuser drängen sich zu beiden Uferseiten eng aneinander. Schmale Gassen mit Kopfsteinpflaster, zahlreiche Brücken mit schmiedeeisernen Geländern, steile Schieferdächer und reichhaltiger Blumenschmuck prägen das Stadtbild. Nicht nur für Fotografen gibt es viel zu entdecken, z. B. in der historischen Senfmühle oder der Glashütte. Vom Panoramaweg aus hat man einen sehr schönen Blick auf die gesamte Altstadt mit der Burg. Und wer gerne auf Weihnachtsmärkte geht, der sollte den in Monschau auf keinen Fall verpassen! Wenn abends die Lichter angehen und zusätzlich die Fenster der Häuser in der Altstadt erleuchtet sind, ergibt das einen stimmungsvollen Eindruck, denn Sie so schnell nicht vergessen werden.

Das Brackvenn – Ein grenzüberschreitender Ausflug auf das Dach Belgiens

Das Brackvenn ist eine Moor- und Heidelandschaft im Hohen Venn, die zu jeder Jahreszeit ihren Reiz hat. Ganz besonders schön präsentiert sich diese naturbelassene Landschaft am nordwestlichen Rand der Eifel Ende August und im September, wenn das Heidekraut einen lilafarbenen Schleier über die Natur legt. Aber auch im Winter entfaltet die Moorlandschaft einen ganz besonderen Zauber. Das Wandern gestaltet sich sehr gemütlich, ohne große Höhenunterschiede und auf weiten Strecken über Holzbohlenstege. Das gesamte Gebiet ist gut erschlossen mit Zufahrtstraßen und Parkmöglichkeiten. So können Sie nach einer Wanderung noch einen Abstecher z. B. zum Aussichtsturm auf dem Botrange machen, dem mit 694 m höchsten Punkt Belgiens. Hier werden Sie eine Kuriosität entdecken: 1923 ließ man dort einen Hügel aufschütten, damit der höchste Punkt Belgiens exakt auf 700 m Höhe liegt. 
Formel-1-Fans werden diese Ecke Belgiens gut kennen, da die Rennstrecke von  Spa-Francorchamps nur wenige Kilometer entfernt ist. In dieser Gegend spielt nicht nur die Natur und die Geschichte eine große Rolle, denn am östlichen Rand der Eifel befindet sich ein weiterer Hochgeschwindigkeits-Rundkurs, aber dazu später mehr.
brackvenn moorlandschaft

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