Die Walpurgisnacht und die Legende vom Blocksberg im Harz
Der Name Walpurgisnacht geht auf die Heilige Walburga zurück. Gefeiert wird in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai, dem Tag der Heiligsprechung der Äbtissin Walburga. Vermischt wird dieses Fest im Brauchtum mit der Legende vom Hexentanz auf dem Blocksberg. Beim Blocksberg handelt es sich um den Brocken, den höchsten Gipfel im Harz. Der Legende nach reiten die Hexen in der Nacht des 30. April auf den Blocksberg, um dort den Teufel zu treffen. Heutzutage wird die Walpurgisnacht mit großen Feuern zur Austreibung böser Geister gefeiert und mündet vielerorts in fröhliche Maifeiern mit Tanz. Johann Wolfgang von Goethe hat diesem Ritual in seinem Theaterstück „Faust“ ein weltberühmtes literarisches Denkmal gesetzt. Rund um die Walpurgisnacht entstanden vor allem in ländlichen Gegenden viele Rituale, wie z. B. Peitschenknallen und das Auslegen von Besen, bei denen es immer um den Schutz des eigenen Hab und Gut gegen Geister und Unwettergefahren geht. Vorchristliche Fruchtbarkeitszeremonien spielen heute keine Rolle mehr, es sei den man will den Tanz in den Mai als solche ansehen…
Der Harz – ein abwechslungsreiches Urlaubs- und Erholungsgebiet für Wanderer und Biker
Der Harz als das nördlichste Mittelgebirge Deutschlands liegt in den Bundesländern Niedersachsen und Sachsen-Anhalt im Dreieck zwischen Hannover, Göttingen und Leipzig. Die höchste Erhebung ist der Brocken mit 1141 m Höhe, auf den eine Schmalspurbahn führt. Aber wir wollen uns diese herrliche Gegend mit all Ihren Hexen-Geschichten ja erwandern. Und dafür gibt es eine reiche Auswahl an Wander- und Erlebnisrouten, aus denen wir einige ausgesucht haben.
Der Harzer Hexenstieg – ein ideales Gebiet für einen Wanderurlaub
Wenn Sie ein abwechslungsreiches Ziel für einen einwöchigen Wanderurlaub suchen, dann sind Sie im Harz genau richtig. Der Harzer Hexenstieg durchquert den Harz in West-Ost-Richtung auf insgesamt fünf Etappen. Die Gesamtlänge beträgt zwischen 70 km und 150 km, je nachdem für welche Routenvarianten Sie sich entscheiden. Die einzelnen Tagesetappen sind sehr gut zu bewältigen, da es viele Einkehrmöglichkeiten gibt. Bald nach dem Start in Osterrode führt der Weg vorbei an den Oberharzer Teichen, einem landschaftlichen Relikt aus der Bergbauzeit. In Clausthal-Zellerfeld besteht die Möglichkeit das Bergbaumuseum zu besuchen. Anschließend betreten wir den Nationalpark Harz, in dem Luchse ausgewildert wurden. Vielleicht haben Sie Glück und erspähen eine der scheuen Wildkatzen mit den Pinselohren… Der nächste Abschnitt des Hexenstiegs wird auch Goethe-Weg genannt. In diesem Abschnitt führt der Weg teilweise entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze durch Hochmoore und vorbei an bizarren Felsformationen. Der folgende Streckenabschnitt ist vor allem für die Grillfreunde interessant, denn hier wird noch das alte Köhlerhandwerk ausgeübt. An einem Schau-Meiler kann man erleben, wie aus Buchenholz die begehrte Holzkohle wird. Den Höhepunkt des Hexenstiegs, den Brocken-Gipfel, haben wir dabei immer im Blick. Die Rappbodetalsperre lockt uns mit einem Nervenkitzel der besonderen Art. Die Titan RT, eine der längsten Hängebrücken in Europa. Schwindelfrei sollte man allerdings schon sein, wenn man sich auf das 483 m lange und bis zu 106 m über dem Grund schwebende Bauwerk wagt. Und die Naturwunder auf dem Hexenstieg nehmen kein Ende. Als nächstes versetzt uns der Goethesaal in der Baumannshöhle in Staunen. Am Schluss des Hexenstiegs wartet dann noch ein imposantes Highlight: die Rosstrappe, das Tal der Bode, die hier eine Schlucht in den Harz gefräst hat mit steil aufragenden bis zu 200 m hohen Felswänden. Auch das letzte Stück des Weges lohnt sich, denn am Ende verspricht eine frisch zubereitete Forelle aus der Bode nochmal kulinarischen Hochgenuss.
Wanderungen Rund um den Brocken für jedes Anspruchsniveau
Der Teufelsstieg: Von Bad Harzburg aus sind es zwar nur 13 km bis zum Brockengipfel, aber die haben es in sich. 950 Höhenmeter sind zu überwinden – nichts für Gelegenheitswanderer!
Der Heinrich-Heine-Weg: Diese Route erstreckt sich von Wernigerode aus über 13 km. Der Vorteil dieses Weges liegt darin, dass man ihn mit einer Fahrt der Brockenbahn kombinieren kann, man spart sich also den Auf- oder den Abstieg.
Der Brocken-Rundweg: Der 2 km lange Rundweg ist auch mit kleinen Kindern gut zu bewältigen. Und Sie haben viel Zeit, um im Brockengarten über 1800 Hochgebirgspflanzen zu bestaunen.
Der Goetheweg: Startpunkt dieser Route ist der Altenauer Ortsteil Torfhaus auf ca. 800 m Höhe. Wir sparen uns also eine Menge Schweiß auf dem nur 8 km langen Weg bis zum Gipfel.
Auf zum Hexentanzplatz
Mit der Kabinenbahn geht’s von Thale aus zum Hexentanzplatz. Schon auf der Gondelfahrt hinauf gibt’s einen gehörigen Adrenalin-Kick. Denn einige der Gondeln sind mit einem Glasboden ausgestattet. Die einen machen einfach die Augen zu und die Mutigen schauen über den Abgrund.
Mit dem Fahrrad auf den Brocken
Der Harz ist ein echtes Dorado für Biker. Ganz egal ob gemütliche Radwanderungen, abwechslungsreiche Trails für Mountainbiker oder Bike-Parks für die Akrobaten auf zwei Rädern… Unzählige Tourenvorschläge mit einer Gesamtlänge von 2.300 km und 50.000 Höhenmetern lassen das Radlerherz höherschlagen.
Gemütlicher und beschaulicher Landschaftsgenuss mit der Brockenbahn
Vom Bahnhof Drei-Annen-Hohne schnauft die Schmalspurbahn mit Dampfkraft über 19 km auf den Brocken. Genießen Sie während der 50 Minuten dauernden Fahrt die herrliche Ausblicke in eine einmalige Mittelgebirgslandschaft. Auch im Winter ist die Natur am Brocken ein besonderes Erlebnis, wenn die Wälder tief verschneit sind. Diese märchenhafte Szenerie sollte Sie sich nicht entgehen lassen.