Der eigene Garten als Winterquartier für Vögel, Igel, Eichhörnchen und Insekten
Machen Sie Ihren Garten zum Winterquartier für Vögel, Igel, Insekten und Eichhörnchen und im nächsten Sommer werden Sie sich über ein Tierparadies freuen, in dem sich die heimischen Tierarten tummeln und die Bäume, Sträucher und Blumenbeete mit emsigem Zwitschern und Summen erfüllen. Hier haben wir Ihnen Tipps und Anregungen zusammengestellt, welche Winterquartiere Sie mit wenigen Handgriffen bereitstellen können. Außerdem finden Sie wertvolle Hinweise zur artgerechten Fütterung. Wir möchten Sie ermutigen, einen kleinen Beitrag zu leisten zum Erhalt unserer vielfältigen heimischen Tierwelt und wünschen Ihnen viel Spaß beim Beobachten der Tiere in Ihrem Garten!
Bauen Sie ein Igelhaus im Garten
Wer dem Igel im Garten etwas Gutes tun will, der baut ihm ein Igelhaus. Wer handwerklich geschickt ist, zimmert aus ein paar Brettern und Dachplatten ein kleines Häuschen, ein bisschen größer als ein Schuhkarton und macht noch einen Deckel drauf. Zum Schutz gegen die Verwitterung lässt man das Holz mit einer ökologischen Holzlasur oder mit Leinöl ein. Achten Sie darauf, das selbst gebaute Igelhaus nicht in einer Mulde zu platzieren, sonst bekommt Ihr Igel nasse Füße. Als Frostschutz wird der Boden mit Sägespänen oder trockenem Laub bedeckt. Zusätzlich kommt reichlich Laub, Stroh oder Heu in das Igelhaus. Jetzt müssen Sie nur noch ein ruhiges Plätzen finden fürs Igelhaus, damit der stachelige Freund ungestört Winterruhe halten kann. Sie können noch weiteres Laub, Reisig und Baumschnitt vom Herbst um das Igelhaus anhäufen. Aber lassen Sie den Zugang frei, damit Sie gegebenenfalls den Igel mit Futter versorgen können – und fertig ist die Überwinterungshilfe für den nachtaktiven Schneckenvertilger. A propos Futter: Sie sollten kein verderbliches Futter geben oder etwa Speisereste. Am besten helfen Sie Ihrem Igel beim Überwintern mit Trockenfutter für Katzen, Hundefutter ist aufgrund seiner Zusammensetzung nicht geeignet für Igel. Leitungswasser ist für den Igel besser als Milch.
So bauen Sie ein natürliches Winterquartier für den Igel im Garten
Wer einen größeren Garten hat, der kann dem Igel beim Überwintern helfen, indem er ihm ein Igelhaus aus Naturmaterialien selber baut. Also schlüpfen Sie in Ihre Kleidung für die Gartenarbeit und legen Sie los! Die richtige Zeit dafür ist Anfang Oktober, wenn die Temperaturen nachts stark absinken. Legen Sie beizeiten etwas Totholz, Baumschnitt, Reisig und Laub beiseite. Suchen Sie sich einen ruhigen Platz hinter dem Gartenhäuschen oder am Rand des Gartens unter Büschen. Beginnen Sie den Bau der Igel-Villa mit trockenem Laub und eventuell Sägespänen, das isoliert gegen den Bodenfrost. Darüber schichten Sie dann Totholz, Äste, Baumschnitt und Reisig und decken das Ganze dann noch mit Laub ab – fertig ist das artgerechte und naturnahe Winterquartier für Ihren Igel.
Werden Sie Hotelbesitzer – mit einem Insektenhotel im Garten
Um verschiedenen Arten von Insekten in unserem Garten beim Überwintern zu helfen, eignen sich sogenannte Insektenhotels hervorragend. Denn sie dienen nicht nur der Aufzucht der Brut im Frühjahr und im Sommer, sondern werden auch gerne angenommen, um die Larven der nächsten Generation geschützt durch die kalte Jahreszeit zu bringen.
Insektenhotel kaufen oder selber bauen?
Insektenhotels gibt es im Fachhandel in allen erdenklichen Größen und Variationen. Wenn Sie ein Insektenhotel selber bauen möchten, sollten Sie ein paar Dinge beachten. Gewöhnliche Hohlziegel eignen sich nicht. Ideal sind sogenannte Strangfalzziegel, die artgerechte Niströhren bieten. Diese können Sie kombinieren mit selbstgemachten Nisthölzern. Achten Sie darauf nur abgelagertes, trockenes Holz, z. B. Esche, zu verwenden. In dieses Holz bohren Sie Löcher in Bohrertiefe, aber durchbohren Sie das Holz nicht. Die Bohrlöcher müssen anschließend abgeschmirgelt und das Bohrmehl ausgeklopft werden. Zum Schutz gegen Fressfeinde wie Vögel oder Nager decken Sie Ihr Insektenhotel mit einem Netz oder Gitter (Maschenweite ca.3 x 3 cm) im Abstand von 20 cm ab.
Der richtige Standort für Ihr Insektenhotel
Jetzt brauchen Sie nur noch den passenden Standort auswählen. Suchen Sie einen festen sonnigen Standplatz, der vor Wind und Regen geschützt ist und achten Sie darauf, dass die Insekten freie Flugbahn haben.
Eine Alternative zu Insektenhotels bzw. eine zusätzliche Nistmöglichkeit können Sie bereitstellen, indem Sie im Gemüsebeet oder im Blumenbeet nicht alle Stängel der verblühten Pflanzen im Herbst abschneiden. Hummeln und Wildbienen nutzen die Hohlräume in den dürren Stängeln nämlich gerne als Nisthöhlen.
Heimische Wildvögel im Winter richtig füttern
Der Winter ist eine schwierige Zeit für unsere heimischen Wildvögel, da das Futter gerade in Wohngebieten sehr knapp wird. Wir haben hier für Sie einige Tipps zusammengestellt wie Sie heimische Wildvögel im Winter richtig füttern. Im Fachhandel gibt es für die verschiedenen Wildvogelarten spezielle Futtermischungen. Sie können das Futter aber auch selbst zusammenstellen, je nachdem, welche Vögel Sie in Ihrem Garten haben.
Blaumeisen und Kohlmeisen sind mit Sonnenblumenkernen und gehackten Nüssen zufrieden. Grünfinken und Sperlinge sind Allesfresser und lassen sich Samen, Fettfutter, Rosinen, gehackte Nüsse und getrocknete Beeren schmecken. Buchfinken lieben neben Sonnenblumenkernen und gehackten Erdnüssen auch ölhaltige Samen und Bucheckern. Für den Kleiber sollten Sie Getreideflocken Hanfsamen, Haselnüsse und Sonnenblumenkerne bereithalten. Rotkehlchen bevorzugen Mehlwürmer, Getreideflocken oder Rosinen in Kokosfett. Das reichhaltigste Büffet gibt’s für Amseln: Äpfel, Rosinen, Haferflocken, gehackte Nüsse, Mehlwürmer, Sonnenblumenkerne. Auf dieser Webseite gibt’s einen guten Überblick über die Futtervorlieben der verschiedenen Wildvogelarten.
Übrigens können Sie Futterringe oder Meisenknödel auch selbst herstellen. Eine Anleitung dazu finden Sie ebenfalls auf der Webseite des NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V.
Übrigens können Sie Futterringe oder Meisenknödel auch selbst herstellen. Eine Anleitung dazu finden Sie ebenfalls auf der Webseite des NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V.
Winterquartier für Eichhörnchen
Eichhörnchen halten keinen Winterschlaf, sondern nur Winterruhe. In der Regel bauen sich die Eichhörnchen Ihre Nester selbst in Baumkronen. Wenn Sie aber die putzigen Pinselohren in Ihren Garten locken möchten, bieten Sie ihnen ein Winterquartier an und bauen Sie einen Kobel (Nistkasten) für Eichhörnchen. Weil die kleinen Nager im Winter oft nicht genügend Futter finden, können Sie in einem Futterautomat an einem Baum befestigen und mit Nüssen, Bucheckern, Maiskörner, Sonnenblumen- und Kürbiskerne, Rosinen, Weintrauben, Äpfel, Birnen befüllen. In diesem Futterautomat ist das Futter vor anderen Tieren geschützt. Die Eichhörnchen sind intelligent und geschickt genug, um sich das Futter rauszuholen. Es macht natürlich riesig Spaß, sie dabei zu beobachten. Unser Tipp: Legen Sie Fernglas und Fotoapparat bereit! Zusätzlich können Sie im Garten Futterdepots anlegen, indem Sie z. B. Bucheckern und ganze Nüsse vergraben.
Füttern Sie Ihre Eichhörnchen im Winter in einem Futterhaus
Weil die kleinen Nager im Winter oft nicht genügend Futter finden, können Sie einem Futterautomat an einem Baum befestigen und mit Nüssen, Bucheckern, Maiskörner, Sonnenblumen- und Kürbiskerne, Rosinen, Weintrauben, Äpfel, Birnen befüllen. In Ihrem Eichhörnchen Futterhaus muss das Futter vor anderen Tieren geschützt sein. Die Eichhörnchen sind intelligent und geschickt genug, um sich das Futter rauszuholen. Es macht natürlich riesig Spaß sie dabei zu beobachten. Unser Tipp: Legen Sie Fernglas und Fotoapparat bereit! Zusätzlich können Sie im Garten Futterdepots anlegen, indem Sie z. B. Bucheckern und ganze Nüsse vergraben.
So helfen Sie Fröschen & Kröten beim Überwintern
In vielen Privatgärten gibt es kleine Tümpel und Zierteiche. Wenn man sich auch nach dem Winter über Leben im Teich freuen möchte, muss man den Kröten und Fröschen beim Überwintern helfen. Frösche und Kröten ziehen sich bei fallenden Temperaturen von selbst zurück. Kröten graben sich im Erdreich ein und Frösche gehen auf den Teichgrund, wo sie sich vor Frost schützen und in eine Winterstarre verfallen. Damit sie diese überleben, können Sie ein paar Vorbereitungen treffen. Kröten brauchen frostfreie Erdlöcher mit ein bisschen Laub darüber oder feuchte Mauerritzen. Auch Komposthaufen oder Ähnliches können Rückzugsorte für Kröten sein. Frösche brauchen einen lockeren Teichgrund, um sich eingraben zu können. Und der Teich sollte mindestens 50 cm Tiefe haben. Während längerer Frostperioden sollten Sie die Wasserfläche offenhalten, damit Sauerstoff in den Teich gelangt, denn Frösche nehmen während der Winterstarre Sauerstoff über die Haut auf. Die Teichpflege erledigen Sie am besten erst im Frühjahr, wenn es wieder wärmer ist, damit Sie die Frösche nicht stören.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihren Überwinterungsprojekten für die Tiere in Ihrem Garten!