Dieses in Deutschland unbekannte Gebirge gehört zur Region Semmering-Rax-Schneeberg. Dieses Gebiet liegt ca. 80 km südlich von Wien. Die Rax-Schneeberg-Gruppe gehört zu den Hausbergen Wiens. Seine touristische Blütezeit erlebte diese Region um die Jahrhundertwende bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts dank der Semmering-Bahn. Der Tourismus erlebte einen enormen Aufschwung, einige Hotelpaläste aus dieser Epoche zeugen noch heute von dieser Glanzzeit. Wer damals etwas auf sich hielt, verbrachte seine Sommerfrische in dieser Gegend. Der Semmering war für die gute Gesellschaft die „Aussichtsterrasse Wiens“. Rax und Schneeberg waren das Kletterrevier bergbegeisterter Bürgersöhne und Studenten aus der Donau-Metropole. Durch Zerstörungen der Bahn im 2. Weltkrieg und den Siegeszug des Automobils verlor die Bahnstrecke und damit die Region an Bedeutung und fiel in Vergessenheit – zu Unrecht. Doch eigentlich war die Verlagerung des Berg- und Wintertourismus‘ in die heutigen Zentren in den Westalpen und die Dolomiten ein Glücksfall für die Region. So blieb sie still, friedlich urwüchsig und von den negativen Auswüchsen des Massentourismus weitgehend verschont.
Rauf auf die Rax!
Nicht in Kitzbühel, Lech oder St. Anton wurde die erste Personen-Seilbahn Österreichs erbaut. Sondern 1926 in Reichenau am. Heute braucht die Seilbahn ca. 8 Min. hinauf auf das 1600 m hoch gelegenen Hochplateaus des beliebten Wander- und Schneeschuhberges. Hier warten mehrere Rundwege, die immer wieder herrliche Ausblicke in die Bergwelt eröffnen auf die Besucher. Die Rundwanderung auf dem Plateau, die an mehreren Hütten vorbeiführt, nennt man hier „Hüttenhüpfen“, weil die einzelnen Hütten nicht sehr weit voneinander entfernt sind. Wer die Flora näher kennenlernen möchte, kann geführte Kräuterwanderungen unternehmen oder den Alpengarten Rax besuchen, wo auf 4000 m2 über 200 Alpenpflanzen wachsen. Im Winter ist die verzauberte Schneelandschaft ein einmaliger Genuss, und Hundehalter werden mit ihrem vierbeinigen Begleiter viel Spaß haben, wenn er durch den weichen Schnee tobt. Die frische Bergluft macht Appetit auf die deftigen Stärkungen in den zahlreichen Einkehrmöglichkeiten auf dem Aussichtsberg.
Auf der Knofeleben wartet eine deftige Brotzeit
Für Verpflegung am Zielort dieser mittelschweren Bergwanderung ist bestens gesorgt. Der Hunger nach Naturerlebnis wird unterwegs gestillt. Und auch der Nervenkitzel kommt auf dieser Route, die im Kurpark Reichenau startet, nicht zu kurz. Der Mariensteig führt steil bergauf und ist an manchen Stellen mit Drahtseilen versichert. Danach wird’s wildromantisch in der Eng. Durch diese Schlucht wurde früher das Holz ins Tal verbracht. Danach sind nur noch wenige Minuten bis zur verdienten Jause, wie die Österreicher die Brotzeit nennen.
Das besondere Erlebnis: Bahnwandern mit der Semmeringbahn
Die Semmering-Bahn wartet mit einer besonderen Attraktion auf: Die Kombination aus Bergwanderung und der Faszination für Eisenbahn-Technik und Brückenbauwerken.
Entlang der spektakulärsten Abschnitte der Semmering-Bahn verläuft ein Wanderweg durch die Bergwelt, der einen herrlichen Ausblick verschafft auf die imposanten Brückenbauwerke der Strecke, die in perfekter Harmonie mit den Schluchten und Bergen in der Landschaft stehen. Genießen Sie den sogenannten „20-Schilling-Blick“ auf das 184 m lange und 46 m hohe Kalte-Rinne-Viadukt. Warum trägt dieser Panoramablick diesen seltsamen Namen? Das Bauwerk war auf der 20-Schilling-Banknote abgebildet. Den sagenhaften Ausblick am Wolfsbergkogel erreicht man auf der Wanderetappe Semmering-Breitenstein.
Aber Sie können sich auch andere Teilstücke des Wanderweges vornehmen. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Lange Wanderetappen entlang der Bahnstrecke. Eine 2APP, die Wissenswertes über den Bau und die Geschichte der Semmering-Bahn vermittelt kann kostenlos heruntergeladen werden – ideal zum Anhören während der Anfahrt zur Wanderung oder den Transfer-Fahrten zu den einzelnen Etappen.
Und jetzt wünschen wir Ihnen viel Spaß und Erholung bei Ihrer nächsten Reise oder Tagesausflug in eines der Mittelgebirge, die zu Unrecht im Schatten der Alpen stehen!